Autorenleben
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Manchmal ist das Schreiben mühsam

Schreiben ist manchmal mühsam

Ich liebe es, mir Geschichten auszudenken. Ich vermute fast, dass das schon begann, als ich überhaupt angefangen habe zu denken ;-). Ich war wohl eines der Kinder, die ziemlich versunken in ihrer eigenen Welt vor sich hinträumen konnten. Wobei ich es nie als träumen bezeichnet hätte. Ich habe in meiner Fantasie die ganzen Abenteuer weitergeschrieben, die ich gelesen oder auch im Fernsehen gesehen habe.

Pippi Langstrumpf war immer eine große Inspiration für mich, wie ich hier bestimmt schon das eine oder andere Mal erwähnt habe. Aber auch viele andere Geschichten haben mich in meine eigenen Welten entführt, wie die der „Fünf Freunde“, von denen ich alle Bände mehrmals verschlungen und zu denen ich mir eigene Geschichten ausgedacht habe. Fanfiction würde man das heute wohl nennen.

Ich hab sogar in einem der Bücher mal eine kurze Figurenbeschreibung einer eigenen Figur zu einer neuen „Fünf Freunde“ Geschichte gefunden und war echt baff, weil ich mich nicht mehr so ganz erinnern konnte, wie weit meine Geschichtenliebe damals mit ungefähr zehn ging. Ich wusste nur noch, dass ich eine Ponyhofgeschichte angefangen habe, die allerdings nie über eine halbe Seite in einem kleinen Schulheft hinausging. Ich vermute, dass mir dafür einfach die Geduld fehlte, weil sich eine Geschichte einfach nur auszudenken, deutlich schneller geht, als sie auch noch aufzuschreiben. Vor allem, da meine Handschrift selbst in der Grundschule schon kaum identifizierbar war und es bei uns zu Hause keine Schreibmaschine gab.

Ein Glück, dass es heute Computer gibt. Wenn ich nur daran denke, ich müsste immer wieder alles neu tippen, oder ganze Zeilen und Absätze mit dem Korrekturband überschreiben – ich hätte vermutlich bis heute noch keine einzige Geschichte aus meinem Kopf auf Papier bekommen und schon gar keine sechzehn veröffentlicht.

Und trotzdem fühlt sich das Schreiben manchmal sehr mühsam an.

Als ich angefangen habe, einfach nur aus Spaß meine Ideen aufzuschreiben, die dann tatsächlich ein paar Jahre später zu meiner Vampirreihe „Vampire Crown“ und der kurzen Piratenreihe „Kiss of a Pirate“ wurden, fühlte es sich zwar nicht einfach an, vor allem, weil ich keine Ahnung hatte, was ich da eigentlich tue. Aber ich hatte immens Spaß dabei.

Derzeit fehlt mir irgendwie die Muse, komplett abzutauchen und so richtig weiß ich auch nicht wohin. Es ist, als ob veröffentlichen und gelesen werden wollen, etwas von dem Spaß und der Experimentierfreude aus meinem Schreiben genommen hätten. Und ich weiß nicht, wie ich wieder dahin kommen soll, wo ich angefangen habe. Mittlerweile bräuchte ich noch nicht einmal mehr Jahre für eine Geschichte, wie bei meinen ersten drei Geschichten. Es reichen im Normalfall drei vier Monate, was meine immer noch eher wenig vorhandene Geduld auch nicht mehr so überstrapazieren würde. Nur irgendwie geht gerade nichts voran.
Aber ich habe zumindest einen übergangsweisen Ersatz gefunden, bis ich hoffentlich gegen Ende des Jahres wieder einen Schreibansporn in Form eines neuen Verlags aufgetan habe.

Eine kleine Auszeit

Ich bin in diesem Jahr Mitglied der Jury für den DELIA-Literaturpreis 2026 und das ist für mich eine sehr bereichernde Ergänzung zum eigenen Schreiben. Die wunderbaren Bücher, die über das ganze Jahr eingereicht wurden und noch werden, zeigen so richtig die Bandbreite des Liebesromangenres, sowohl was die verschiedenen Untergenres betrifft, als auch die verschiedenen Schreibstile der Kolleg:innen.

Vielleicht ist es tatsächlich hilfreich, mir eine Auszeit zu gönnen ohne das Gefilde ganz zu verlassen und vielleicht fließt mein eigenes Schreiben dann endlich wieder wie früher – wobei fließen auch eher illusorisch ist, weil das Fließen in meinem Schreiben schon immer eher einem Wildbach mit Stromschnellen, die mich mitgerissen haben, großen Felsen, die ich umschiffen musste und elendig langsamen Kurven, in denen ich rudern musste, glich, aber es ging zumindest irgendwie voran.

Mal sehen, was ich in ein paar Monaten dazu zu berichten habe.

Schreibst du selber auch? Und wie geht es dir damit?

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