Ich befasse mich ja immer mal wieder mit meinen Soundtracks zu den einzelnen Geschichten.
Eine Weile dachte ich, die Songs, die mich beim Schreiben unbedingt begleiten wollen, würden die Charaktere widerspiegeln. Dann kamen aber auch Lieder dazu, die das Geschehen untermalten. Meistens ganz dramatisch.
Irgendwann war ich mir nicht mehr sicher, ob die Titel nicht einfach meine eigene Laune wiedergaben. Und eigentlich ist es mir auch völlig egal, was die Songs zu bedeuten haben – Hauptsache, sie unterstützen die Geschichte, damit sie auch die richtige Stimmung widerspiegelt.
Aber irgendwie beschäftigt mich das Ganze doch.
Weshalb kommen gerade bei meinen Piratengeschichten oft die alten 80er Nummern zum Vorschein und bei den Vampiren eher Hard bis Heavy?
Und auch die Figuren in den Lea McMoon Geschichten haben ihren eigenen Geschmack, wobei ich gestehen muss, dass es hin und wieder zu Überschneidungen kommt ;-).
Welche Figur mag welche Musik?
Die Piraten mit ihrem 80s Fimmel
…na ja, die sind ja selber auch schon alt. Aber Lästern gilt nicht.
Reef aus Karibiksonne hört am liebsten Billy Squier, vor allem “In The Dark” und “Nobody Knows”, absolut passend zu seiner zwiegespaltenen Persönlichkeit, finde ich,
während Myles aus Karibikstürme sich eher „If you knew me better“ von Head East und „Für immer“ von Doro Pesch reinzieht. Er ist ja im Grunde auch ein echter Softiepirat, wenn ihm nicht gerade der rechte Haken ausrutscht und bei seinem Widersacher im Gesicht landet.
Bei Karibiksterne war dann der meist gespielte Song Phil Collins „Against all odds“. Der hat aber textlich meiner Meinung nach auch perfekt zur Situation gepasst. Garret und Ana haben arg gelitten – der Vernunft wegen – so was Unvernünftiges!
Bei den Vampiren gehts da schon etwas härter zu
und da hatten sogar die Mädels ihren eigenen Soundtrack, aber meistens den Softanteil
Alexandre, der alte Sturkopf, hört Creed – davon am liebsten „Faceless Man“ und „My own Prison“ während Melanie ganz romantisch auf Silbermond steht. Das war eine recht interessante Mischung, die da in Schwur der Vergangenheit zusammengekommen ist.
Arran aus Klang der Finsternis liebt als Geiger selbstverständlich die Rock Symphonies von David Garret, während Julie auf Evanescence steht, was ich in ihrem Fall sehr gut verstehen kann.
Kylan, der mürrische alte Wikinger, hat verschiedene Bands am Start, aber Likin Parks „In the end“ oder „She loves me not“ von Papa Roach, sind gute Beispiele für seinen üblichen Geschmack, Vicky hält da lieber selbstbewusst mit Adele dagegen. Und genau dieser Widerspruch bringt das Feuer in Glut des Vergessens zum Lodern.
Marie Fleur und Six aus Fluch der Unendlichkeit haben sich ausnahmsweise für einen gemeinsamen Soundtrack entschieden: „Dancing with Sharks“ von Chris Schummert, „Take me to Church“ von Hozier und „A hundred Million Suns“ von Snow Patrol.
Bei Erbe der Vergangenheit war ich wirklich gespannt, wie die Sache nun wird, da dieser Teil ausnahmsweise eine Fortsetzung wurde, nämlich von Schwur der Vergangenheit. Ich habe gegen mich selbst gewettet, ob Alex und Mel sich einen anderen Sound aussuchen würden. Aber siehe da – es liefen wieder Creed und Silbermond rauf und runter, als hätten die beiden nie etwas anderes gehört.
Liam, Vampir aus vollster Überzeugung, tendiert in Rache der Eitelkeit sehr zu „Paradise City“ von Guns n‘ Roses, in der Hoffnung endlich mal wieder irgendwo hinzukommen, wo er tun und lassen kann, was er will. Während Polina gar nicht dazukommt, sich in Ruhe irgendeinem Song zu widmen, weil die Ereignisse sie überrollen und der Herr Vampir keinen blassen Schimmer hat, was abgeht.
Für Leandro in Flüstern der Dunkelheit trifft wohl tatsächlich der Song „Behind blue eyes“ von Limp Biskuit wie die Faust auf die blauen Augen. Isa hingegen hat so mit ihrer gegenwärtigen Situation und dem Zwiespalt zwischen Leandro und ihrem Verlobten zu kämpfen, dass sie sich immer wieder in die Lieder von Adele stürzt.
Lea McMoon und die Musik zu den Geschichten
Bei Skye. Götter des Nordens hat sich Even tatsächlich an den CDs von Alexandre aus Schwur der Vergangenheit bedient und Creed gehört, allerdings lieber „One last breath“. Skye konnte damit aber wenig anfangen, sie steht auf Klassik, nur kommt sie in der Geschichte nicht dazu, sie zu hören, weil sie komplett damit beschäftigt ist, hinter Evens Geheimnis zu kommen.
In Thorns. Der Fluch der Zeit muss natürlich romantische Musik eine Rolle spielen, fand ich zumindest. Aric und Anca wollten es allerdings dramatisch, so kam es, dass ich die meiste Zeit „The Lightning Strike“ von Snow Patrol und „I see fire“ von Ed Sheeran zu hören bekam. Nicht, dass ich da was dagegen gehabt hätte, ich liebe diese Songs.
Für Dark Hill. Im Herzen der Anderswelt haben mir die beiden Hauptdarsteller eine wirklich interessante Kombination zugeteilt. „Zombie“ in der Fassung der Bad Wolves und „Bring mich nach Hause“ in der Sing meinen Song Version von Marian Gold. Wenn ich einen der Songs höre, lande ich schnurstracks wieder in Irland und der Anderswelt. Man mags kaum glauben.
Das Fazit der Auflistung?
Nur was ist nun das Fazit nach dieser Auflistung? Bestimmen die Figuren die Auswahl der Songs, verlangt es die Geschichte oder kommen doch die Launen der Autorin durch. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Was meinst du?
Ganz gleich, was dich heute für Wichtigkeiten beschäftigen, komm gut durch den Tag, und dreh die Anlage auch mal etwas lauter, wenn dir danach ist.
Schließlich ist gleich Wochenende und wer weiß, vielleicht begegnet dir in einem Song auch deine Lieblingsfigur aus einer Geschichte.
Meine Geschichten sind bisher in verschiedenen Verlagen erschienen. Mehr zum Inhalt auf den Buchseiten.