In meinem New Adult Roman Dark Hill. Im Herzen der Anderswelt (unter Lea McMoon veröffentlicht) spielt das irisch-keltische Fest Samhain eine maßgebliche Rolle. Natürlich habe ich mich vorher darüber schlau gemacht, was es eigentlich damit auf sich hat und wie es dann zu Halloween wurde.
Allerdings waren mir einige der frühen keltischen Bräuche, über die ich bei meiner Recherche gestolpert bin, wie Tier- oder sogar Menschenopfer, die dargebracht wurden, um Fruchtbarkeit für Land und Vieh zu erbitten, viel zu brutal und schaurig, als dass ich davon etwas in die Geschichte hätte einfließen lassen wollen.
Aber weil ich – ganz Fantasy Autorin – mich auch nicht nur an den harmlosen Halloweenstreichen orientieren wollte, habe ich mir noch meine eigene Legende gesponnen, mit Dämonen, die sich vom Samhainfeuer nicht abschrecken lassen, ihren Gegnern, die im dunklen Nebel lauern und der geheimnisvollen aber gefährlichen Anderswelt, die unter den Hügeln der menschlichen Welt existiert.
Samhain, ein Fest der Kelten
Aber zurück zu Samhain und den überlieferten Eckdaten. Das keltische Fest Samhain beginnt am Vorabend des 1. November und wird bis zum Abend dieses Tages gefeiert – im alten Irland wurde es angeblich sogar eine ganze Woche lang gefeiert.
Wie die Mythologie besagt, öffnen sich an Samhain die Tore zur Anderswelt und den Menschen wurde geraten, auf der Hut zu sein, um nicht den schaurigen Bewohnern dieser anderen Welt zu begegnen.
In der Samhain Nacht wurden deshalb Feuer entzündet, um vor Schlechtem zu schützen und Licht und Wärme in die dunkle Jahreszeit zu bringen und die Menschen verkleideten sich mit wilden Kostümen, um die bösen Geister der Anderswelt abzuschrecken.
Ich habe mich allerdings des öfteren gefragt, wie viele Andersweltler sich dadurch wohl unter die Menschen mischen konnten ohne aufzufallen? Das würde tatsächlich so manche seltsame Gestalt erklären, die einem Autor des Nachts über den Weg läuft, wenn er an einer neuen Geschichte spinnt.
Genauso trifft es den interessierten Beobachter aber auch an Halloween, das sich ganz plötzlich bei uns ausgebreitet hat und die Unart mit sich bringt, den für die schreibende Zunft so wichtigen Süßigkeitenvorrat schlagartig schrumpfen zu lassen. Allerdings erlauben wir uns immer öfter den Spaß, die Geister, Skelette und milchzahnigen Vampire, die an unsere Haustür kommen, mit Gegengeistern zu erschrecken. Seither bleibt uns tatsächlich noch Süßes für zwei Wochen übrig.
Nur wie kam es zu Halloween?
Oder besser gefragt, wie wurde aus Samhain dann Halloween? Als sich die Christianisierung ausbreitete, wurden so manche heidnischen Feste übernommen, weil sich die Leute ohnehin nicht daran hindern ließen, sie zu feiern. So wurde offenbar das christliche Allerheiligen kurzerhand auf den 1. November verlegt, da Samhain für die Kelten auch ein Fest für die Verstorbenen war. Somit wurde Samhain zu All Hallows Eve – dem Abend vor Allerheiligen und seit der Brauch mit den irischen Einwanderern und ihren Jack O’Latern Kürbissen im neunzehnten Jahrhundert in die USA gekommen ist, verbreitet er sich nach und nach über die ganze Welt und liefert Vorlagen für Schauergeschichten in Buch und Film.
Eine nette Erzählung zur Jack O’Latern – dem ausgehöhlten Kürbis, der ursprünglich eine Rübe war – habe ich übrigens auf Youthreporter gefunden. Natürlich ohne Gewähr, ob die Geschichte nicht vielleicht doch nur von einem Fantasyautor ausgedacht wurde und Jack den Teufel nie getroffen hat.
In diesem Sinne, nimm nicht immer ernst, was die Leute dir erzählen, aber denk trotzdem daran – in jeder Legende steckt ein wahrer Kern, selbst wenn es nur ein kleiner ist