Raywen White ist vielen Impress und Dark Diamonds Leserinnen und Lesern durch ihre dramatisch romantische „Mystic Highlands“ Fantasy Reihe bekannt. Aber auch für Forever lässt sie uns an romantischer Fantasy vom Feinsten in ihrer „Die Unsterblichen Reihe“ teilhaben. In ihren Geschichten tummeln sich Vampire, Elfen, Feen, Druiden und noch einiges mehr und natürlich auch Menschen, die diesen Geschöpfen nicht immer widerstehen können und das wollen wir als Leser ja auch gar nicht, oder?
Im April erscheint der neueste Band der Mystic Highlands – Feenkampf bei Impress. Wenn das nicht ein Grund ist, mit der Reihe anzufangen, falls du sie nicht ohnehin schon kennst.
Ich freue mich, dass mir Raywen in diesem Interview Rede und Antwort auf meine Fragen steht.
Hallo Raywen,
unsere Vorlieben, was die Fantasywesen betrifft, die in unseren Büchern vorkommen, überschneiden sich ja ziemlich und ich liebe es meine Helden aus den verschiedenen Gruppen herauszupicken, wie ich schon das eine oder andere Mal in einem Blogpost geschrieben habe.
Was reizt dich daran über Fantasywesen zu schreiben?
Das ist zum einen die Freiheit, die mir Fantasy bietet. Ich kann die Grenzen unserer Realität überschreiten. Figuren in Welten versetzen, die so noch nicht existiert haben. Aber ich kann auch unserer Wahrnehmung hinterfragen, ob nicht doch mehr zwischen Himmel und Erde existiert, als wir ahnen.
Dabei sind aber Fantasywesen meist gar nicht so verschieden von uns. Sie haben die gleichen Probleme und Sorgen, die man in einer fiktiven Welt jedoch überspitzt darstellen und so auch auf Gesellschaftliche Missstände hinweisen kann, ohne reale Personen zu beleidigen.
Außerdem mag ich an Fantasywesen, dass sie oftmals geheimnisvoll, fremdartig und zugleich vertraut sind. Viele Mythen und ihre Figuren existieren schon seit Jahrtausenden und haben sich im Laufe der Zeit gewandelt. Es ist großartig die Geschichten dahinter zu entdecken und fortzuschreiben.
Auch Fantasywesen werden oft in Schubladen gepackt, gerade wegen ihrem Aussehen oder bestimmten Fähigkeiten. Es macht mir Spaß, diese Dinge zu hinterfragen. Was wäre, wenn der Dämon eben nicht böse ist.
Mir wachsen die Figuren meist ziemlich ans Herz. Aber es gibt tatsächlich welche, die ich lieber mag, als andere.
Hast du einen oder mehrere Lieblinge unter deinen Geschöpfen?
:D. Nachdem ich mehrere Monate mit den Charakteren gemeinsam verbringe, während ich ihre Geschichte schreibe, sind sie in dieser Zeit immer sehr präsent und gehören fast schon zur Familie.
Daher ist das immer schwer zu beurteilen. Aktuell sind Ciarda und Darach ganz klar meine Lieblinge, mit den beiden hatte ich das letzte Jahr eine doch sehr schwere und auch turbulente Zeit mitgemacht. Dennoch sind auch die anderen Charaktere immer noch da und einer meiner Lieblinge ist Talon aus Flammender Sturm, ein Halbdämon, der mit seiner verschlossenen und zugleich liebevollen Art eindeutig mein Herz erobert hat.
Die Mystic Highlandsreihe spielt ja in Schottland.
Was ist das Besondere an diesem Landstrich, dass er immer wieder in Fantasygeschichten so eine große Rolle spielt?
Ich denke, das hat mehrere Gründe. Zum einen bieten die Highlands landschaftlich sehr viel Abwechslung, es gibt weiße Sandstrände, zerklüftete raue Berge, Wälder, blühende Wiesen, viele Seen und Moore. Was oft in unserem Kopf entsteht, wenn wir an die schottischen Highlands denken ist das Bild von einer weiten, unberührten Landschaft. Ein Gefühl von Freiheit, wo kaum Menschen leben. Ideal um sich als mystisches Wesen zu verstecken.
Ein anderer Punkt – ich denke sogar der wichtigere – ist, Schottland und auch Irland besitzen eine Menge Mythen, Legenden und verschiedene Wesen. Bei der europäischen Völkerwanderung wurde die Geschichte von den jeweiligen Gruppen auch mit in diesen Teil der Welt genommen. Die katholische Kirche hat in Europa andere Glaubensrichtungen. Ihr Einfluss war jedoch nicht so groß in den abgelegenen Highlands, weswegen viele Legenden und Mythen in diesem Teil einfach länger überlebt haben.
Ich finde ja auch, dass in jede Geschichte zumindest eine kleine Liebesgeschichte verpackt gehört.
Aber was bedeutet es für dich, eine Liebesgeschichte in deine Fantasywelt einzubauen?
Tatsächlich wurde ich auch schon dafür kritisiert, dass zu viel Liebesgeschichte in meiner Fantasywelt steckt. Andere finden genau das jedoch auch gut. Für mich als Leserin war es früher immer ich habe einen Fantasyroman und eine tolle Liebesgeschichte, aber leider gab es selten beides. Seit ich den ersten Romantasyroman für mich entdeckt habe, lese ich diese Bücher einfach am liebsten. Natürlich auch mal gerne einen reinen Liebesroman oder auch einen reinen Fantasyroman, aber beides kombiniert gefällt mir einfach am Besten :D.
Man kann wie bei einem Liebesroman mitfühlen und wie bei einem Fantasyroman gleichzeitig auf eine Abenteuerreise gehen.
Wie findest du deine Geschichten eigentlich? Was inspiriert dich dazu, genau die Settings zu wählen, die du wählst und wie kommen deinen Figuren zu dir?
Eigentlich finden meine Geschichten immer mich. Ich komme mir manchmal vor, als wäre ich der Sklave der Geschichte, dich mich antreibt sie zu beenden. Als wäre sie schon die ganze Zeit in meinem Kopf. Ganz so einfach ist es jedoch nicht. Schön wäre es.
Oftmals sitze ich vor dem Manuskript und weiß nicht, wie es weitergeht, aber irgendwie fügt sich am Ende dann doch alles.
Mystic Highlands war eine Idee, die mir bei einem Wettbewerb kam. Ich wollte mal nicht die typischen Fantasywesen haben und bin da auf eines gestoßen, das geschichtlich in Schottland angesiedelt war. :D. Rona und Sean, meine beiden Hauptprotagonisten, lernte ich dann auch erst beim Schreiben kennen, wie es bei all meinen Figuren ist, denn ich arbeite ohne Charakterblätter.
Vielen Dank Raywen, dass du dir Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten und ich wünsche dir noch viel Erfolg mit deinen wunderbaren Geschichten.
Immer wieder gern 😀